Yangon, die Metropole von Myanmar

Breite  Boulevards, enge Gassen, goldene Pagoden, alte Kolonialhäuser, ein geschäftiger Hafen, quirlige Marktviertel und noch viel mehr: das ist Yangon, die grösste Metropole Myanmars. Das Wahrzeichen der Stadt ist die fantastische Shwedagon-Pagode, deren goldverzierte Stupa 100 m hoch ist. Das Gesamtgewicht beträgt 149 t, davon sind alleine 9,75 t Gold.

 

Nach der Ankunft am Morgen des 8.11.12 haben wir zwei Tage Zeit, uns in Yangon anzuklimatisieren und die Stadt ein wenig kennen zu lernen. Die Hotelsuche war ziemlich nervenaufreibend, da die Kapazitäten bei weitem nicht reichen, um den Ansturm von Touristen und vor allem auch Geschäftsreisenden zu bewältigen. Unser lokaler Reiseagent hat uns nun in einem Golfhotel auf einem Hügel in der Stadt untergebracht.....wir sind gespannt!

 

Dass in der Stadt einiges in Bewegung ist, unterstreicht auch die Tatsache, dass die Schweiz am 2.11.12 in Yangon eine neue Botschaft eröffnet hat. Die Schweiz ist erst das 5. europäische Land, das in Myanmar eine Botschaft errichtet und unterstreicht die Absicht, das langjährige Engagement unseres Landes in der Entwicklungs- und Friedenspolitik von Myanmar zu intensivieren.

Das erwartet uns in Yangon

Reisebericht vom 8. - 10. November

Mit einem wunderbaren Anflug in den Sonnenaufgang von Yangon beginnt unsere Reise durch Myanmar. Nach einem dreistündigen Powerschlaf im Hotel sind wir bereit und fahren mit dem Taxi nach Downtown. Kaum ausgestiegen kommt bereits die obligate Frage "Do you need money", gestellt von einem Schwarzmarkthändler bei der Sule-Pagode. Erst mal reden lassen war die Devise und der Kurs stieg sofort von 875 auf 900. Immerhin besser als auf der Bank also steigen wir ein. Dann keine Hektik aufkommen lassen und die Noten zweimal zählen....immerhin 180 Noten zu 1'000 Kyat. Auch das gelingt bestens. Dann erst die 200 Dollar aushändigen, auch das klappt. Aber dann war die Note plötzlich schlecht, das Datum war falsch!! Also Handel retour....oder doch nicht? Gegen einen Rabatt von 10% wird die druckfrische Dollar Note dann doch angenommen. So gesehen ist der Kurs eben dann doch schlechter als auf der Bank....aber wir um ein Erlebnis reicher.

 

Den Rest des Tages verbringen wir beim Schlendern durch die Gassen und Fotografieren der alten Kolonialgebäude und der Szenerie wie aus der Vergangenheit. Das Nachtessen im "Golden Duck" ist ein wahrer Schmaus, drei Teller leckere Gerichte, Reis, eine riesige Schale mit Suppe, kaltes Bier usw. für schlappe 19 Franken. Der Höhepunkt folgt aber noch mit dem Besuch der Shwedagon Pagode bei Nacht. Mit der Beleuchtung schimmert das Gold noch mehr als am Tag und die Stimmung ist trotz vielen Gläubigen, Mönchen und Touristen sehr beruhigend.

 

Am nächsten Tag wollen wir wegen der Hitze früh aufstehen, doch schlussendlich verpassen wir das Morgenessen um 10.00 Uhr klar. Wir haben den Schlaf gebraucht......Den Tag geniessen wir am Inya Lake, wo wir im dortigen 5-Star-Bunker spontan den Swimmingpool benützten.........was uns aber dann je 8 $ Penalty-Gebühr kostet! Nach einem Abstecher zum Kandawgi Lake umrunden wir im Sonnenuntergang nochmals die Shwedagon Pagode und fotografieren was das Zeugs hält. Nach leckerem Thai-Essen geraten wir in einen Mega-Stau à la Myanmar. Die Autos kommen kreuz und quer bis am Schluss nichts mehr geht, weil sich alle gegenseitig blockieren. Keiner gibt nach, dafür bleiben alle stehen. Nur gut, dass der Preis der Taxifahrt im voraus fixiert wird - 2'500 Kyat für eine Stunde im Stau. Wir geben dann 3'000 Kyat, also 3 Franken!

 

An der Rezeption erhalten wir dann auch endlich unsere Flugtickets für den nächsten Tag. Aber da ist noch ein Problem, wir müssen im Reisebüro anrufen. Tatsächlich fehlen noch die Tickets für einen späteren Flug, aber Ms. Ivory am Telefon beruhigt mit "dont worry" und will die Tickets nachschicken. Okay, wir glauben es......lustig ist einfach, dass wir die unter Yangon Airways gebuchten Tickets neu von der Bagan Air erhalten haben, aber einzige mit Bagan Air gebuchte Flug plötzlich wieder auf "waiting list" steht. Vielleicht eine gegenseitige Übernahme? Oder einfach Administration à la Myanmar? Wohl eher zweiteres, langsam gewöhnen wir uns daran :-))

 

Für den Flug nach Heho fahren wir rechtzeitig zum Flughafen, denn es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Und tatsächlich: der Taxifahrer kann den Kofferraum nicht mehr öffnen, weil ein Teil des Tragegurts vom Rucksack eingeklemmt ist. Nach längerem Hin und Her unter Mithilfe von mindestens 10 weiteren Personen bleibt nichts anderes übrig, als den Gurt vom Auto zu trennen. Zum Glück hat Martin seinen Werkzeugkoffer dabei und kann mit seinem Swiss Army Knife die Situation bereinigen.

 

Wir fragen dann nach dem richtigen Check-In-Eingang und da die Antwort auf jede Frage, die die Einheimischen nicht verstehen einfach „Yes“ ist landen wir im International Check-In. Nach drei weiteren Rückfragen merken wir, dass Inlandflüge von einem anderen Gebäude 500 m weiter oben starten. Das Zurückgehen durch die soeben durchlaufenen Kontrollen erweist sich aber als verblüffend einfach. Ebenso wie das Einchecken im Inlandterminal – einer besseren Lagerhalle mit mobilen Helpdesk-Schaltern. Die nächsten Flüge werden ganz einfach mit Schildern an zwei Hacken aufgehängt, als Boardingpass dient ein Kleber auf die Brust und los geht’s! Der Flug nach Heho zum Inle Lake dauert eine gute Stunde und führt am Schluss über wunderbar angelegte Felder, die in allen Farben leuchten – mit dem See und den Bergen sieht das ein bisschen aus wie in der Schweiz.