Doha Qatar, aufstrebender Ort am arabischen Golf

In den engen Gassen riecht es nach Kardamon und Koriander, Duftöle, Kleidung und Elektrowaren werden verkauft. Im Souq-al-Waqif lebt noch das alte Qatar, die Ära vor dem Erdöl. Doch daneben findet im baulichen Bereich eine schon fast dramatische Entwicklung statt. Ähnlich wie in Dubai arbeitet man auch hier an einer künstlichen insel mit dem Namen "The Pearl". Weitere ehrgeizige Bauprojekte katapultieren Qatar auf die touristische Landkarte. Und spätestens wenn dann im 2022 die Fussball-WM in Doha über die Bühne geht wird Qatar auf der ganzen Welt im Mittelpunkt stehen.

 

Wir unterbrechen unsere Heimreise für einen Aufenthalt in dieser Boomtown und sind gespannt auf die neuen Türme aber auch auf die traditionellen Souks und die alten Handelsschiffe im Hafen.

 

Das erwartet uns in Doha Qatar 

Reisebericht vom 1. - 2. Dezember

Der Morgenflug von Yangon nach Doha landet pünktlich, nur über Indien haben wir (wie immer) einige Turbulenzen. Unser Taxifahrer zum Hotel ist ein grosser Afrikaner mit gespiegelter Pilotenbrille. Zwar ist er nicht kurzsichtig wie Myint in Mandalay, dafür absolut ortsunkundig! Zweimal fragt er ziemlich demotiviert einen Kontrollposten am Flughafen, die ihm wiederum sehr unfreundlich eine unbrauchbare Antwort geben. Willkommen in Qatar und Adieu du herzliches und hilfsbereites Myanmar.....Trotz unserem Voucher mit einem kleinen Plan ruft er auch noch das Hotel an und lässt sich den Weg erklären. Schliesslich finden wir das Horizon Manor doch noch, ein grosser Turm direkt am Kreisel am Hafen und damit otimal gelegen - und eigentlich einfach zu finden!!

 

Das Wetter ist bereits etwas kühler als noch in Myanmar und als wir nach dem Essen aus dem Hotel laufen regnet es.......so haben wir uns die Wüste aber nicht vorgestellt! Wir gehen deshalb zuerst ins Museum of Islamic Art, wo einige alte Schüsseln, Kannen, Bücher usw. ausgestellt sind. Das Museum beeindruckt aber vor allem mit seiner Architektur und der Lage am Anfang der Hafenpromenade "Corniche", die am anderen Ende in der Skyline des neuen Doha mündet. Der Rundblick ist fantastisch. Mit einem Taxi fahren wir dann zu diesen grossen neuen Türmen und laufen um diese herum. Immer wieder ergeben sich neue Blickwinkel und die verschiedenen Formen faszinieren uns. Insbesondere der "Tornado Tower" und "se Görk" (die Gurke) sind unglaublich elegant und beginnen nach dem Sonnenuntergang in verschiedenen Farben zu leuchten. Der Gegensatz zu den letzten Wochen in Myanmar ist extrem krass und wir merken nun endgültig, dass diese Reise bald ein Ende hat.

 

Mit dem nächsten Taxifahrer geht's mit 100 Stundenkilometer, einhändig gelenkt und gleichzeitig telefonierend, über die vierspurigen Strassen zur City Mall, dem grössten Einkaufszentrum von Doha. Rings um eine Eisbahn befinden sich hunderte von Shops über vier Etagen. Zuerst mieten wir aber Schlittschuhe und wollen ein paar saubere Schlaufen auf's Eis zaubern. Die uralten "Schlöf" haben aber überhaupt keinen Schliff und so müssen wir aufpassen, dass wir nicht allzu dumm aussehen. Wir wollen die Schlittschuhe tauschen aber da es keine besseren gibt und das Personal kein Verständnis für unser Anliegen hat, beenden wir die Sache nach wenigen Minuten. Wir fragen uns langsam, wieso alle Menschen so unfreundlich und demotiviert sind. Wahrscheinlich liegt es einfach am vielen Geld, denn Qatar hat das höchste pro Kopf Einkommen der ganzen Welt und 35% Wirtschaftswachstum. Es gibt keine Steuern, der Strom, Wasser und die Gesundheitsvorsorge sind gratis, bei Heirat gibt es vom Staat Geld und ein Haus - wieso also noch arbeiten? Alles wird vom Staat resp. von Sheikh Hamad bin Khalifa al-Thani bezahlt. Dieser wiederum resp. seine Familie kontrolliert die Erdölvorkommen und kann sich somit diese Ausgaben locker leisten. 

 

Am nächsten Tag besuchen wir die alten Souks al Waqif gleich um die Ecke vom Hotel. Hier wird alles angeboten vor allem aber orientalische Kleider, Schuhe, Gewürze und es gibt auch einen kleinen Tier Souk wo vor allem Wellensittiche, junge Hunde und Katzen aber auch Schildkröten und grüne Echsen gekauft werden können. Wir genehmigen uns zum Abschluss des Bummels in einem Café noch eine Wasserpfeiffe und hüsteln uns ein bisschen durch den Mint-Geschmack......nach ein paar Zügen haben wir genug, während andere stundenlang an dem Schlauch hängen und rumsuggeln - das ist nicht unser Ding!  

 

Wir beschliessen bei dem schönen Wetter diesmal zu Fuss nach Downtown zu gehen und schlendern langsam der kilometerlangen Corniche entlang. Schliesslich fehlen mir nur noch 10'000 Schritte zur ersten Tappa-Medaille, und das bei der letzten Gelegenheit! Vorbei an alten Dhow-Schiffen führt der Weg wieder zu den Türmen, wo wir ein letztes Mal die Aussicht und die Atmosphäre geniessen. Im mehrfach ausgezeichneten Restaurant Al-Mourjan feiern wir bei einem superleckeren libanesischen Essen das Ende unserer Reise, die an diesem speziellen Ort und mit Blick auf "se Görk" ihren Abschluss findet. Um 17.30 Uhr ist es bereits dunkel und wir kehren ins Hotel zurück. Dort "joinen" wir auf der Dachterasse noch die Teilnehmer der Klimakonferenz, lauschen deren Ansprachen und versuchen am Apéro teilzunehmen. Wir werden aber enttarnt und müssen die beiden Corona mit 62 Riyal oder 16 Franken nachträglich bezahlen. Mit dem Bier in der Hand versuchen wir noch den erst vor 4 Tagen eröffneten Nachtklub im 14. Stock zu besuchen, aufgrund der Flip Flops bleiben wir aber an der ersten Kontrolle hängen......und so sind wir denn nicht traurig Doha und Qatar nach zwei Tagen wieder zu verlassen und freuen uns auf die Rückkehr nach Hause!