16. - 19.11.17

In Mamlamyaine beenden wir die Route durch Südmyanmar und werden den Grenzübergang Richtung Thailand benützen. Vorher erkunden wir die Stadt mit den alten Kolonialgebäuden und Ihre Umgebung.
Die Bootsfahrt nach Mawlamyaine ist sehr entspannt und führt durch eine grandiose Landschaft. Das Holzboot ist mit Plastikstühlen der Sorte Deluxe möbliert und tuckert leise den Thanlwin Fluss hinunter. Die Ankunft bei Sonnenuntergang unter Brücke hindurch ist schon fast kitschig und der Bootsanleger befindet sich zudem praktisch vor dem gebuchten Hotel! „Isch haut scho guet we mes chlei kennt“. Das Zusatzbett hingegen hat kaum Platz, so dass Martin ein Zimmer dazu nimmt. Aber er hat zuerst Probleme mit dem Telefon, dann mit der Klimaanlage. Jolanda repariert beides - ist schon praktisch einen Elektriker in der Gruppe zu haben :-)
Am Morgen organisieren wir den Transport für die nächsten Tage. Die Rezeptionistin gibt alles, kritzelt mindestens drei Seiten mit Notizen voll, telefoniert zweimal mit irgend jemandem, lächelt dabei ständig -  und am Schluss ist alles gebucht! Die Preise für die Taxis sind überraschend moderat, was uns angesichts des immer noch gültigen Verbots für Minibusse und Sammeltransporte entgegen kommt.Der Ausflug in die Stadt zeigt auch hier den Fortschritt und so wechseln sich morbide Kolonialbauten mit brandneuen Handyshops ab. Vor allem aber ist es brütend heiss. Der Versuch eine Strecke von 1,5 km zu gehen muss nach 700 m abgebrochen werden. Die Sonne knallt umbarmherzig vom Himmel und wir flüchten deshalb mit drei Mopedtaxi auf die schattige Shampoo Insel. Der Rundgang auf der Klosterinsel ist friedlich und, lernfähig wie wir sind, fahren wir mit drei Mopedtaxis zurück ins Hotel.
Unser Hotel liegt direkt am Fluss, dessen Wasserpegel sich zwischen Ebbe und Flut um zwei Meter verändert. Bei Sonnenuntergang ist es hier angenehm und die Uferstrasse füllt sich mit Leben. Wir wollen aber auf den Pagodenhügel um die Szenerie von oben zu geniessen. Dafür brauchen wir drei Mopedtaxi, das haben wir jetzt verstanden. Wenn drei Touris die Strasse entlang gehen, dauert es maximal 30 Sekunden bis einer fragt wohin man will. Der ehemalige Seefahrer der uns als Erster anquatscht erhält den Zuschlag. Sofort braust er los und sucht zwei andere Fahrer, das dauert dann höchstens eine weitere Minute. Sie fahren uns zum Viewpoint hoch, was eine ziemliche Stecke ist. Der Preis ist in Mawlamyaine immer derselbe, so dass wir den nicht vorher abgemacht haben. Hier sind noch alle sehr freundlich und es ist eine Ehre, Ausländer zu chauffieren. Der Preis ist übrigens nichts Neues, 1‘000 Kyat, siehe auch alle anderen Kapitel! Bei Sonnenuntergang um 17 Uhr füllt sich die Terrasse bei der Kyaik Tanlan Pagode mit allen Touristen, die an diesem Tag in der Stadt sind. Wir sehen viele bekannte Gesichter wieder und werden wohl einige bis am Schluss immer wieder sehen. So ist das auf den Travellerrouten!
Am letzten Tag in Mawlamyaing hat jeder von uns einen Durchhänger und die Verdauung spielt bei allen erstmals nicht mit. Es steht auch nicht viel auf dem Programm und das Ende der Reise ist absehbar. Auch ist jetzt alles organisiert und so löst sich irgendwie die Spannung. Die Eindrücke müssen auch verarbeitet werden und das ist offenbar heute. Auch die Wahnsinnshitze spielt eine Rolle und ist eine Belastung für den Körper. Aber trotzdem fahren wir heute alle mehr oder weniger fit zum grössten liegenden Buddha der Welt - wenn wir doch schon mal hier sind! Bereits von weitem ist der Kopf zu sehen und die Ausmasse sind gewaltig. Das Innere ist begehbar aber teilweise immer noch eine Baustelle. Das wird wohl nie ganz fertig und auf der gegenüberliegenden Seite wird trotzdem bereits am nächsten Buddha gebaut. Das Grundgerüst aus Beton ähnelt einem Hochhaus. Einfach wahnsinnig was in dieser Gegend alles neu entsteht. So ist es nicht schwer vorauszusagen, dass auch Mawlamaine bald ein Hotspot für Reisen in Myanmar wird.
Übrigens: der aufmerksame Leser hat sicher festgestellt, dass Mawlamyaing (oder so) jedes Mal anders geschrieben ist. Diesen Namen kann man weder aussprechen noch schreiben. Vielleicht werden die Fehler im Text später mal korrigiert, doch im Moment spielt das keine Rolle. Wichtig ist dass wir das Erlebte in diesem Tagebuch verarbeiten können, so dass wir später nichts vergessen. 
Den letzten Abend in Myanmar verbringen wir auf dem Nachtmarkt mit den Essensständen - wobei keiner von uns etwas isst...... Immerhin gibts am Schluss noch ein Flan und einen guten Espresso im Delifranc. Es ist Zeit zu gehen, Mingalabar Myanmar, Sawadee Thailand!