13.11.17

 

Der Goldene Felsen von Kyaikhtiyo scheint schwerelos über dem Abgrund zu schweben. Nach der Legende verdankt der Felsen sein Gleichgewicht nur einem einzigen Haar von Buddha

 

Die Fahrt auf den Berg mit tausenden von Pilgern ist sicher ein weiteres Highlight - und die Übernachtung mit Sonnenuntergang.

Die Fahrt mit dem Taxi vom Kanbazwa Hinthar Hotel nach Kipun klappt wie immer bestens. Überhaupt ist dieses Hotel eine Perle in Bago, vom Zimmer über das Essen bis zur Gastfreundlichkeit ist alles top. Kipun ist der Busbahnhof zum Golden Rock. Es heisst also umsteigen auf die Ladefläche eines der unzähligen Kleinlaster, auf deren Bänke in sieben Reihen je 6 Pilger Platz haben. Die Fahrt den Berg hinauf (und später wieder runter) erinnert an eine wilde Achterbahnfahrt, die alle Bahnen des Europaparks in den Schatten stellt. Unglaublich wie stark die Motoren dieser Kleinlaster sind! Beim Kreuzen unterwegs zählen wir 50 Fahrzeuge die nach unten fahren. Das sind über 2‘000 Pilger, die geade zurückkehren. Oben auf dem Berg sind wir sprachlos! Es wird tatsächlich an einer Bergbahn gebaut und die Gondeln drehen bereits ihre Runden. Der Fortschritt macht auch am heiligen Berg nicht Halt! Bereits heute besuchen täglich 10‘000 Myanmari diese Pilgestätte - und so werden es in Zukunft nicht weniger. Doch eine Sache gefällt uns hier überhaupt nicht: der Abfall. Dieser wird achtlos einfach den Berg hinunter geschmissen und bleibt dort liegen! Hier besteht grosser Handlungsbedarf doch wir zweifen daran, dass kurzfristig etwas ändert. Schade, schade, schade.
Das Mountain Top Hotel ist wirklich on the top. Die Aussicht vom Zimmer ist atemberaubend. Wir sind auf dem heiligen Berg! Der Goldene Felsen selber ist aber nicht so sehr am Abgrund wie das auf Bildern den Anschein macht. Eine grössere Terrasse führt rings herum und erlaubt sogar einen Blick von unten. Aber das Treiben auf der ganzen Anlage ist sehr eindrücklich. Es wird gebetet, fotografiert und gespendet und alles ist friedlich. Beim Sonnenuntergang wird es dann doch noch magisch, wenn der Felsen goldig zu leuchten beginnt. Bei der Rückkehr ins Hotel kommen uns immer noch hunderte von Menschen entgegen und wir fragen und wohin diese gegen. Wir werden das am nächsten Morgen noch herausfinden.
Wir stehen früh auf und sind vor halb sechs unterwegs. Das Klima auf 1‘100 m Höhe ist schön frisch und die Sonne geht gerade auf. Bereits kommen uns wieder unglaublich viele Menschen entgegen, dieden Berg bereits verlassen. Die Mönche stehen in langen Reihen bereit für Almosen. Ihre Schalen sind bereits gut gefüllt mit Banknoten und unser Geld ist im Nu verteilt. Mit den letzten Kyat kaufen wir Reissäcklein um damit unsere Donation zu leisten. Der Reis wird aber nur zögerlich angenommen, was hier zählt ist Bares! Der heilige Berg ist eine riesige Geldbeschaffungsmaschine und wir hoffen, dass dieses dann auch sinnvoll eingesetzt wird. Zum Schluss finden wir noch heraus, wo sich alle die Pilger in der Nacht aufgehalten haben. Hinter dem Goldenen Felsen gibt es noch unzählige Unterkünfte  und Restaurants nur für Einheimische - eine richtige Kleinstadt auf dem Berg. Wir verlassen den Pilgerort wieder und freuen und auf ruhigere Tage im Süden.